Eine der häufigsten Atemwegserkrankungen in Österreich ist Asthma (Asthma bronchiale). Typische Symptome sind Engegefühl in der Brust und Keuchen.
Etwa 5,8 % der Österreicherinnen und Österreicher sind betroffen, davon leiden etwa 5 % an schwerem Asthma. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die meist durch typische Symptome wie Atemnot, Keuchen, Engegefühl in der Brust uTosentsteht. Diese Symptome können in ihrer Intensität variieren und selten auftreten. Diese Schwankungen werden häufig durch Faktoren wie Bewegung, Allergien, Wetteränderungen oder virale Atemwegsinfektionen verursacht.
Video:Atembeschwerden durch Allergien oder vielleicht Asthma?
Dr. Michaela Popp (Fachärztin für Pneumologie, Lungenzentrum Wien 19) zeigt die Unterschiede zwischen Allergien und Asthma auf. (Webinar, 3. März 2021)
Etwa jedes 10. Kind und jeder 20. Erwachsene haben Asthma. Laut der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie sind rund 42.000 Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren betroffen, während etwa 10 % der Grundschulkinder betroffen sind. In den letzten Jahren ist diese Zahl stetig gestiegen. Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern.
Asthma kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: Allergien sind die Hauptursachen, aber auch körperliche Anstrengung,BetonenÖErkältungenSie können Auslöser sein.
Allergien (extrinsisch) Asthma
Allergisches Asthma ist eine genetisch bedingte und damit potenziell erbliche Erkrankung und die häufigste Form von Asthma.
Auslöser für Beschwerden sind äußere (äußere) Reize. Besonders Allergene (Eiweißbestandteile) aus Pollen, Lebensmitteln,Hausstaubmilben, formen Sie dieTierhaare, aber auch unspezifische Reize wie Kälte und Staub oder Virusinfektionen können Asthmaanfälle auslösen.
Die Allergensensibilisierung beginnt meist in den ersten Lebensjahren. Überempfindlichkeit entsteht in den Atemwegen, oft aber auch in Bindehaut und Haut. Allergische Sensibilisierung führt zu einer Entzündungsreaktion. Die genannten Auslöser führen zu einer Verkrampfung der Bronchien in den Atemwegen und Entzündungen der Schleimhäute (siehe Abbildung). Unbehandelt erleidet die Schleimhaut durch vermehrte Entzündungen immer mehr Schäden und wird zunehmend empfindlicher gegenüber eingeatmeten Stoffen. Symptome wie Husten und Atemnot nehmen zu, ebenso das Risiko schwerer Asthmaanfälle.
Nicht-allergisches (intrinsisches) Asthma
Einige Patienten haben eine Form von Asthma, die nicht durch Allergien verursacht wird. Diese Art von Asthma beginnt normalerweise im Erwachsenenalter, nach dem 50. Lebensjahr, und ist oft schwerwiegend. Die Symptome werden durch Virusinfektionen, Staub, kalte Luft, Anstrengung oder Medikamente verursacht. Die Entstehung dieses Asthmas ist Gegenstand intensiver Forschung.
typischvierDie Symptome von Asthma sind:
- Wiederholte Anfälle von Kurzatmigkeit, oft nachts.
- Keuchen, pfeifende Atemgeräusche
- Brustzunge
- Tos(mit und ohne Auswurf)
Diese Symptome sind nicht immer im gleichen Ausmaß vorhanden. Unbehandelt verschlechtern sie sich oft und verursachen Symptome in der Nacht oder am frühen Morgen. Auch plötzliche und schwere Atemnot (= Asthmaanfall) kann auftreten.
Es ist typisch, dass sich die Symptome in unterschiedlicher Intensität und Dauer zeigen. In der Vergangenheit (vor Etablierung der modernen Asthmatherapie) litten die Betroffenen oft unter sehr schweren Anfällen (Status Asthma). Dank moderner Medikamente sind diese Situationen selten geworden, wenn der Patient die für ihn richtige Therapie ergreift. Für ein optimales, oft lebenslanges Therapiemanagement ist die Zusammenarbeit zwischen einem ausgebildeten Arzt und dem Patienten unerlässlich.
Dank guter und nebenwirkungsarmer Behandlungsmöglichkeiten können die meisten Asthmatiker ein völlig normales Leben führen. Eine der wichtigen begleitenden Maßnahmen ist natürlich die Nikotinabstinenz (Rauchen), da Tabakteer den Krankheitsverlauf verschlimmert und eine wirksame Asthmatherapie teilweise neutralisiert.

Treten zwei oder mehr typische Symptome auf, sollte ein Hausarzt oder Lungenfacharzt aufgesucht werden. Mit einer konkreten Asthmaanamnese (detailliertes Gespräch) und Testverfahren (umfassende Lungenfunktion, Allergietests, Blutuntersuchungen und Atemluftanalyse auf bestimmte entzündliche Atemwegspartikel; siehe unten) können Sie eine gute Medikamentenanpassung vornehmen. Es ist wichtig, andere Erkrankungen auszuschließen oder zu identifizieren, die mit Asthma koexistieren oder asthmaähnliche Symptome auslösen können. Ein CT-Scan der Lunge kann erforderlich sein, insbesondere bei nicht-allergischem Asthma.
Der Hausarzt überweist den Patienten in der Regel an einen Pneumologen und nur selten (insbesondere bei nicht-allergischem Asthma) ist eine Überweisung an ein Krankenhaus zur weitergehenden Diagnostik (Bronchoskopie = Lungenendoskopie) erforderlich.
Grundlage der Lungenfunktion ist die spirometrische Erfassung der Atemwerte in einer Sekunde (FEV1 und FEV1/FVC). Diese Untersuchungseinheit erhalten Sie in der Regel bei Ihrem Hausarzt oder Internisten. Ein Lungenfacharzt führt weitere Messungen der Lungenfunktion durch, wie Ganzkörper-Lungenfunktion (Bodyplethysmographie), Messung des Sauerstoffgasaustausches (Diffusionskapazitätsmessung) und eventuell auch eine Histamin- oder Methacholin-Bronchialprovokation.
Im Rahmen des Allergietests wird routinemäßig ein Haut-Pricktest durchgeführt, meist auch ein Bluttest, da Kreuzreaktionen mit Panallergenen im Pricktest zu falsch positiven Ergebnissen führen können.
Bei einem Bluttest können spezifische Antikörper (IgE) gegen Allergene nachgewiesen werden. Dabei kommt das RAST-Testverfahren zum Einsatz oder neuerdings auch spezifischere molekulare Tests auf allergene Bestandteile. Komponententestverfahren können nur von spezialisierten Allergielaboren durchgeführt werden. Die Beratung erfolgt in der Regel durch den Facharzt.
Eine genaue Allergiediagnostik ist wichtig für eine mögliche Hyposensibilisierung gegenüber relevanten Allergien des betroffenen Patienten. Die Hyposensibilisierung ist mittlerweile Standard in allen globalen Leitlinien zur Behandlung von allergischem Asthma.
Weitere Testverfahren sind der Nachweis vergrößerter eosinophiler Granulozyten im peripheren Blutbild und die Messung/Analyse von FeNO (fraktioniertes Stickoxid in der Ausatemluft). Beide Methoden helfen dem ausgebildeten Arzt, Asthma bronchiale zu diagnostizieren und zu behandeln.
Die lebenslange Therapie besteht hauptsächlich aus vorbeugenden Medikamenten und bronchialen Erweiterungsanwendungen, die der Patient bei einem akuten Asthmaanfall benötigt.
Ein wichtiger Bestandteil einer modernen, zeitgemäßen Asthmabehandlung ist die Kombination aus einem niedrig dosierten Kortikosteroid (ICS) und einem schnell wirksamen Bronchodilatator (LABA) mit Langzeitwirkung. Mit einer festen Dosis (ISC/LABA) kann die Kortikosteroidmenge effektiver reduziert werden. Dies bedeutet in der Regel eine optimale Asthmatherapie für den Patienten ohne relevante Nebenwirkungen.
Begleitend dazu können Expektorantien verschrieben werden. Aber auch der Patient selbst kann viel tun, um seine Therapieform zu unterstützen. (Siehe unten).
Aktuelles Stufenschema zur Behandlung von Asthma
Je nach Schweregrad des Asthmas kommen unterschiedliche Behandlungsformen zum Einsatz.Ziel ist es, einen kontrollierten Asthmazustand zu erreichen und das Risiko einer weiteren Verschlechterung zu verringern.
Schwere | Ansprüche | empfohlene Behandlung | Andere Behandlungsmöglichkeiten1 | |
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Schritt 1 | Luz | intermittierende Beschwerden (< zweimal im Monat) | niedrig dosiertes ICS/Formoterol nach Bedarf2 | Niedrig dosiertes CI, wenn SABA (Arzneimittel zur Bronchodilatation) verwendet wird3 |
Level 2 | Luz | Beschwerden mehrmals die Woche. | niedrig dosiertes ICS täglich oder niedrig dosiertes ICS/Formoterol nach Bedarf2 | LTRA oder niedrig dosiertes ICS, wann immer SABA verwendet wird3 |
Stufe 3 | mittelmäßig | Symptome können nicht vermieden werden, obwohl regelmäßig ein niedrig dosiertes Spray/Pulver mit Kortison verwendet wird | Niedrig dosiertes ICS/LABA als Erhaltungs- und Bedarfsmedikation4 | Mitteldosis-IC oder Niedrigdosis-IC in Kombination mit LTRA5 |
Level 4 | schwierig | Beschwerden lassen sich trotz richtiger und regelmäßiger Anwendung der Medikamente nach Stufe 3 nicht vermeiden | IC/LABA in mittlerer Dosis als Erhaltungsmedikation und IC/Formoterol in niedriger Dosis als Notfallmedikation4 | hochdosiertes ICS – zusätzlich Tiotropium oder LTRA5 |
Stufe 5 | schwierig | anhaltende Beschwerden trotz Behandlung gemäß den oben genannten Schritten | Hochdosiertes ICS/LABA: basierend auf phänotypischer Beurteilung ± zusätzliche Medikation, z. Gabe von Tiotropium, Anti-IgE, Anti-IL-5(R) oder Anti-IL4R als Langzeit-IC-Therapie/niedrig dosiertes Formoterol als Notfallmedikation4 | niedrigste wirksame Dosis von oralen Kortikosteroiden, aber Nebenwirkungen berücksichtigen |
Abkürzungen: ICS = inhalatives Kortikosteroid, LABA = lang wirkendes Betamimetikum, LTRA = Leukotrien-Rezeptor-Antagonist, SABA = Bronchodilatator
1 SABA als Bedarfsmedikationsoption.
2 Off-Label; Daten nur für Budesonid/Formoterol verfügbar.
3 Off-Label; ICS- und SABA-Inhalatoren separat oder kombiniert.
4 Niedrig dosiertes ICS/Formoterol ist eine Bedarfstherapie für Patienten, denen Budesonid/Formoterol oder Beclomethasondipropionat/Formoterol als Erhaltungs- und Bedarfstherapie verschrieben wurde.
5 Erwägen Sie HDM-SLIT bei sensibilisierten Patienten mit allergischer Rhinitis und geschätztem FEV1 > 70 %.
Allergene vermeiden: Bei allergischem Asthma sollte der Kontakt mit dem auslösenden Allergen möglichst vermieden werden. AlsAllergie gegen PolenSie erfahren die Blütezeiten der verschiedenen Auslöser, Tierhaarallergiker sollten ihre Haustiere entsorgen und bei einer Hausstaubmilbenallergie empfiehlt es sich, vor allem Betten, Teppiche oder Gardinen zu reinigen. Auch bei nicht allergischem Asthma ist es wichtig, seine persönlichen Auslöser zu kennen und zu vermeiden.
Atemübungen: Körperliche Aktivität für alle Grade von Asthma. Besonders bei fortgeschrittenem und schwerem Asthma mit anhaltend eingeschränkter Lungenfunktion sind Atemübungen, die Bestandteil einerPhysiotherapiesind, den Körper zu stärken und damit die Atemmuskulatur zu stärken. Dazu gehören z. B. geschürzte Lippen (Ausatmen mit geschürzten Lippen und aufgeblasenen Wangen), die bei schwerer Atemnot das Kollabieren der Atemwege verhindern können. Auch der Trainersitz (Unterarme auf den Oberschenkeln abstützen und den Kopf entspannt hängen lassen) kann helfen, akute Atemnot schnell zu lindern.
Hör auf zu rauchen: Mit dem Rauchen aufzuhören kann einen großen Beitrag zur Vorbeugung von Asthmaanfällen leisten. Tabakrauch verschlimmert bereits bestehende Entzündungen der Atemwege und schwächt die körpereigenen Abwehrkräfte. Außerdem benötigen Raucher oft eine stärkere medikamentöse Behandlung, um ihr Asthma zu kontrollieren. ENTWEDERRauchstoppdaher ist es eine wirksame Maßnahme zur Unterstützung der Asthmatherapie. Dies gilt auch für Kinder mit Asthma, die somit vor dem Passivrauchen geschützt sind!